Wie entwickeln sich die Immobilienpreise in der Schweiz?
- Olivia Portmann-Mosca

- 6. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 4 Tagen
Der Schweizer Immobilienmarkt bleibt auch 2025 geprägt von hoher Nachfrage, steigenden Mieten und einem knappen Angebot. Viele Eigentümer, Käufer und Gemeinden fragen sich deshalb: "Wie entwickeln sich die Immobilienpreise – und was bedeutet das für Entscheidungen rund um Wohnen, Verkauf oder Entwicklung?"
Nachfrage bleibt hoch – Zinsen sind nicht der Haupttreiber
Die Hypothekarzinsen liegen zwar über dem Niveau der Vorpandemie-Zeit, haben sich aber seit den Höchstständen 2023 klar stabilisiert. Für viele Käuferinnen und Käufer ist die Finanzierung aktuell tragbar.
Die aktuelle Marktanspannung wird nicht durch hohe Zinsen verursacht, sondern viel eher durch strukturelle Faktoren:
Stagnierender Neubau: viele Einsprachen und lange Bewilligungsprozesse sowie hohe Baumaterialienkosten verzögern und verteuern das Bauen.
Knappes Angebot: Viele Eigentümer verkaufen seltener, viel mehr Menschen leben gesund auch im Alter noch länger in ihrem Eigentum und sind oftmals nicht bereit für den gleichen oder sogar höheren Preis in eine kleinere Wohneinheit umzuziehen.
Bevölkerungswachstum: Auch wenn die Geburtenrate hierzulande stagniert, erlebt die Schweiz nach wie vor, besonders in Städten und Agglomerationen wie der Region Bern einen hohen Bevölkerungswachstum.
Begrenzte Bauflächen: Seit der Diskussion um die Verdichtungsinitiative ist Bauland noch knapper geworden und die Anforderungen an Planung und Nachhaltigkeit noch höher, was wiederum dazu führt, das Bauflächen sehr begrenzt zur Verfügung stehen.
Diese Dynamiken halten das Angebot tief – während die Nachfrage stabil bleibt.
Immobilienpreise bis Ende 2025: leichte Steigerung erwartet
Marktanalysen zeigen: Ein Preisrückgang ist 2025 wenig wahrscheinlich. Die Entwicklung bleibt eher moderat positiv.
Eigentumswohnungen: +1–3 %
Einfamilienhäuser: stabil bis leicht steigend
Mieten: weiter deutlich steigend, insbesondere in urbanen Räumen
Renditeliegenschaften: stabile Nachfrage, aber steigende Anforderungen an Energieeffizienz
Kurz: Der Immobilienmarkt Schweiz bleibt ein Anbietermarkt – besonders in gut erschlossenen Lagen. Für den Immobilienmarkt in Bern-Worb gelten bis Ende Jahr die überregionalen Trends – mit lokalen Nuancen: Eigentumspreise steigen leicht, Mieten deutlich, und die Nachfrage bleibt hoch bei knappem Angebot.
🏡 Eigentumswohnungen & Einfamilienhäuser in der Region Bern-Worb
Preisentwicklung: In den letzten 12 Monaten stiegen die Preise für Häuser um 1,1 %, für Wohnungen um 2,0 % – also im Rahmen der schweizweiten Prognose von +1–3 %.
📈 Mieten in der Region Bern-Worb
Die Angebotsmieten sind ebenfalls gestiegen, mit einem durchschnittlichen Mietpreis von CHF 1’400–1’800 für eine 3.5-Zimmer-Wohnung, je nach Lage und Ausstattung.
Besonders in zentralen Lagen mit ÖV-Anbindung ist die Nachfrage hoch, was zu weiteren Mietsteigerungen führen dürfte.
🔍 Marktumfeld Bern-Worb
Laut dem BEKB-Immobilienbarometer 2025 bleibt der Markt im Kanton Bern angespannt:
Leerstände sind niedrig, das Angebot knapp.
Die SNB hat den Leitzins mehrfach gesenkt, was die Nachfrage nach Wohneigentum zusätzlich antreibt.
Gleichzeitig bestehen wirtschaftliche Unsicherheiten, etwa durch Handelskonflikte, was zu vorsichtigerem Investitionsverhalten führen kann.
🏢 Renditeliegenschaften & Energieeffizienz
In Worb sind Mehrfamilienhäuser weiterhin gefragt, insbesondere bei institutionellen Anlegern.
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit werden zunehmend zur Voraussetzung für Investitionen – auch bei älteren Liegenschaften.
Ausblick: Was nach 2025 wichtig bleibt
Mehrere übergeordnete Trends prägen den Markt auch langfristig:
Urbanisierung: Lagen mit guter Anbindung bleiben knapp
Baukosten: bleiben hoch und bremsen neue Projekte
Energieeffizienz: wird zum entscheidenden Werttreiber
Zinsperspektive: weiterhin moderat, aber ohne Rückkehr zu historischen Tiefstständen
Für Eigentümer bedeutet das: Sanierungen und energetische Optimierungen gewinnen an Wert. Für Käufer: Gute Liegenschaften bleiben knapp – Chancen gibt es vor allem bei Objekten mit Entwicklungspotenzial. Für Gemeinden und Developer: Areal- und Verdichtungsprojekte sind zentral, um Wohnraum zu schaffen, der sowohl attraktiv als auch nachhaltig ist.
Fazit
Der Immobilienmarkt Schweiz 2025 bleibt stabil, eng und von strukturellen Faktoren geprägt. Moderate Preissteigerungen, steigende Mieten und eine klare Hinwendung zu nachhaltiger Entwicklung bestimmen die Richtung. Wer langfristig plant, energetisch optimiert und Potenziale erkennt, ist gut aufgestellt – ob als Eigentümer, Käufer oder Gemeinde.


Kommentare